Internet über Satellit – die Alternative zu DSL

In Deutschland gibt es noch keine flächendeckende Breitbandversorgung via DSL. Gerade in kleinen Dörfern und abgeschiedenen Regionen stehen die Nutzer immer wieder vor Verbindungsproblemen oder bekommen gar keinen Zugang. Das Internet über Satellit ist eine sinnvolle Alternative. Du kannst dich auf eine schnelle Datenübertragung und eine hohe Verfügbarkeit verlassen – überall im Land. Unser Ratgeber hat alle Infos für dich parat.
Besonderheiten
  • flächendeckend
  • hohe Verfügbarkeit
  • schnelle Datenübertragung
  • individuelle Tarife
  • Sonderkonditionen nutzen
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Das Internet über Satellit ist eine moderne Technologie, die nahezu überall in Deutschland verfügbar ist. Auch abgeschiedene Regionen und kleine Orte ohne DSL können sich auf einen schnellen Internetzugang freuen.
  • Die genutzte Technik bietet relativ hohe Datengeschwindigkeiten bis zu 50 Mbit/s. Kommunikationssatelliten stellen die stabile Verbindung her. Du brauchst eine eigene Satellitenschüssel mit Rückkanal, die auch für den Fernsehempfang genutzt werden kann.
  • Die Kosten sind mit DSL und Kabel zu vergleichen und liegen zwischen 20 und 100 Euro im Monat. Sie variieren je nach Downloadgeschwindigkeit. Beliebte Anbieter sind Filiago, skyDSL oder StarDSL.

Internet über Satellit, die besten Anbieter im Vergleich

skyDSL

  • ohne Volumenbegrenzung
  • echte Flatrates für privat und Business
  • 30 Megabit/s Downloadrate
  • 6 Megabit/s Upload
  • keine Mindestvertragslaufzeit
  • 4 Wochen Kündigungsfrist
  • mit E-Mail Speicher und Webspace

Filiago

  • SATSURF by Filiago
  • mit Volumenbegrenzung
  • 50 Megabit/s im Download
  • 4 Megabit/s im Upload
  • 24 Monate Vertragslaufzeit
  • Technikerservice

StarDSL

  • Tarife mit begrenzter Flatrate
  • 22 Megabit/s maximaler Download
  • 6 Megabit/s max. Uploadrate
  • Anlage kann gemietet werden
  • 24 Monate Mindestlaufzeit
  • 2 Monate Kündigungsfrist

Das Unternehmen getinternet war später unter dem Namen bigblu bekannt und hat ebenso Internet via Satellit angeboten. Eutelsat hat das europäische Unternehmen aber aufgekauft und nimmt aktuell keine neuen Kunden mehr an. Nur Bestandskunden können noch auf die Dienste zurückgreifen. Auch der Anbieter orbitcom ist nicht mehr verfügbar.

Besonderheiten bei den Tarifen

Die Vertragsgestaltung der einzelnen Anbieter richtet sich an Privatkunden und Geschäftsleute. Für jeden Anspruch sollte also auch der richtige Tarif zu finden sein. Allerdings gibt es Unterschiede, was das Datenvolumen und die Vertragslaufzeit betreffen. In vielen Verträgen setzt du dir eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten und auch eine hohe Kündigungsfrist von 3 Monaten. Nur wenige Verträge sind wirklich flexibel für Privatkunden und unterliegen keiner langen Kündigungsfrist.

Geschäftskunden sollten auf eine schnelle Reaktionszeit und einen guten Service und Kontakt achten. Kommt es also zu einer Störung, darf die Reparatur oder Problemlösung nicht lange dauern. Zudem sollte es geringe Instandsetzungszeiten geben für anfallende Reparaturen.

Satelliten Internet– fast überall verfügbar

Die Bundesregierung hat ihr Versprechen zum Breitbandausbau nicht gehalten. Bis 2018 sollte für eine flächendeckende Verfügbarkeit von schnellem Internet gesorgt werden. Jetzt konzentriert sich der Staat mehr auf das Gigabit-Zeitalter mit Übertragungsgeschwindigkeiten bis 1.000 Mbit/s. Das Problem: in vielen ländlichen Gegenden und kleineren Orten ist immer noch kein schnelles DSL verfügbar. Hier würde man sich schon über deutlich geringere Übertragungsraten freuen, da manche Kunden gar keinen Internetzugang über DSL, Kabel oder Glasfaser besitzen. Hier kommt das Internet über Satellit ins Spiel. Für viele Menschen ist dies der einige Weg, um eine Breitband-Verbindung zu Hause zu nutzen. In unserem Ratgeber erfährst du mehr über die Funktionsweise, interessante Fakten zur Nutzung und natürlich alles über die verfügbaren Anbieter.

Funktion

Das DSL über Satellit kann vom Funktionsprinzip mit dem Fernsehempfang verglichen werden. Eine Satellitenschüssel nimmt das Signal entgegen und leitet es an ein Modem weiter. Das Modem ist für die Umwandlung der Daten zuständig und richtet quasi den Zugang für den Computer und alle anderen internetfähigen Geräte ein. Wichtig ist eine bidirektionale Verbindung, die vor ein paar Jahren noch nicht möglich war. Das heißt, du kannst Daten empfangen und gleichzeitig senden, es entsteht ein Stream für Down- und Upload.

Verfügbarkeit prüfen

Das Satellitenbreitband steht für eine hohe Verfügbarkeit. Du brauchst also keine Prüfung durchführen, sondern kannst zu 99 Prozent von einem funktionierenden Satelliten Internet in deiner Region ausgehen. Die Verfügbarkeit bezieht sich dabei nicht nur auf Deutschland, sondern ist europaweit zu sehen. Dabei scheint die Breitband-Community förmlich gespalten. Auf der einen Seite befinden sich die gut versorgten Nutzer in Großstädten, die über DSL, Glasfaser und Kabel enorme Geschwindigkeiten erreichen und als erste im Gigabit-Zeitalter abkommen. Die ländlichen Regionen oder vereinzelte Orte spielen für die Anbieter kaum eine Rolle. Hier setzt das Satelliten-Internet an und versorgt jeden mit Breitband.

Ausnahme
Manchmal stehen Bäume oder Berge in Richtung Süden im Weg. Diese können die Sicht zum Satelliten versperren, sodass kein Verbindungsaufbau stattfinden kann. In diesem Fall ist auch kein Fernsehempfang über Satellit möglich.

Voraussetzungen – das brauchst du an Technik

Jetzt stellt sich die Frage nach den technischen Voraussetzungen: wie kannst du Internet über Satellit empfangen? Als erstes brauchst du eine Satellitenschüssel. Falls bisher schon eine fürs Fernsehen genutzt wurde, ist diese auszutauschen. Daneben ist weitere Hardware notwendig:

Satellitenschüssel

Du brauchst ein Modell mit Rückkanal. Die meisten Internetanbieter stellen die Satellitenschüssel über Kauf oder Miete bereit. Der Fernsehempfang kann trotzdem abgedeckt werden, sodass du dein altes Gerät nur ersetzen brauchst. Bei der Installation ist auf eine freie Sicht nach Süden zu achten. Genaue Daten bekommst du vom jeweiligen Provider zugeschickt.

Sende- und Empfangseinheit

Die Sende- und Empfangseinheit gibt es meist in Kombination mit der Satellitenschüssel selbst. Sie verarbeitet die Daten, die direkt von der Schüssel kommen, und sendet auch Daten wieder zurück.

Satellitenmodem

Natürlich brauchst du auch ein Satellitenmodem. Hier werden die Signale umgewandelt und für sämtliche Geräte aufbereitet. So sind sie verwertbar für Computer, Smartphone und Co. Das Modem selbst ist über ein Antennenkabel mit der Sende- und Empfangseinheit verbunden.

Wer sich die komplette Hardware selbst anschaffen möchte, muss mit einer Investition von mehreren Hundert Euro rechnen. Du kannst aber auch die Mietlösungen der Anbieter nutzen. Mit dem passenden vertrag bekommst du die Hardware einfach dazu und brauchst nicht viel Geld im Monat ausgeben. Manche Anbieter geben ihre Hardware kostenfrei oder locken die Neukunden mit einem Servicetechniker, der alles anschließt. Dafür werden einmalige Anschlussgebühren berechnet. Das kann auch für den Bereich Telefon und Fernsehen der Fall sein.

Wie hoch ist die Geschwindigkeit?

Rein technisch gesehen unterliegt die Geschwindigkeit via Satelliten den Angeboten über DSL und Kabel. Eine Verbindung über Kabelinternet oder Glasfaser kann immer schneller sein. Dafür ist sie aber nicht überall verfügbar. Satelliten-Internet ist kein Ersatz für den Breitbandausbau, überzeugt aber mit einer flächendeckenden Verfügbarkeit. Du kannst im Download Geschwindigkeiten zwischen 20 und 50 Mbit pro Sekunde abrufen. Im Upload stehen ca. 4 bis 6 Mbit pro Sekunde bereit. Der Weg zwischen dem Empfänger und dem Satellit ist aber vergleichsweise lang. Daher kann es zu recht langen Antwortzeiten kommen. Was dir beim normalen Surfen nicht auffällt, wird Gamern oder auch bei der Internet-Telefonie schnell auffallen. Die Satellitenbetreiber überzeugen dafür mit einer hohen Verfügbarkeit.

Hinweis
Satelliten Internet ist nicht so schnell wie DSL oder Kabel – dafür aber auch in ländlichen oder abgeschiedenen Regionen zu bekommen. Die Downloadrate mit 50 Mbit/s reicht selbst für ambitionierte Surfer aus.

Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Die monatlichen Gebühren sind abhängig vom gewählten Tarif und der Datengeschwindigkeit. Die günstigsten Tarife beginnen bei etwa 15 Euro pro Monat. Hinzu kommen Anschlussgebühren oder die Miete der Technik. Außerdem steht das Inklusivvolumen im Fokus. Lediglich skyDSL bietet seinen Kunden eine echte Flatrate ohne Begrenzung der Geschwindigkeit ein. Bei der Wahl des richtigen Tarifs solltest du nämlich dein Datenvolumen im Monat kennen. Einsteiger liegen hier zwischen 15 und 20 MB. Sie zahlen inklusive aller Kosten zwischen 30 und 40 Euro monatlich. Wer Filme streamt, online spielt oder sogar täglich am Computer arbeitet, muss mit 75 bis 100 GB Datenvolumen rechnen. Hier sind die Preise deutlich teurer. Ein Tarif kann bis zu 100 Euro monatlich kosten. Damit sind die Angebote deutlich kostspieliger, als einfaches DSL.

Die Bereitstellung für Fernsehen und Telefon ist nicht kostenlos. Meist gibt es eine Einrichtungsgebühr und die restlichen Kosten sind im Grundtarif mit enthalten und werden nicht extra abgerechnet. Auch andere Zusatzkosten, wie Anschlussgebühren oder Technikergebühren müssen berücksichtigt werden.

Eine echte Kostenfalle ist das Überschreiten des Datenvolumens. Während manche Anbieter darauf Rücksicht nehmen und die Geschwindigkeit nur drosseln, springen andere Tarif gleich in eine höhere Preisklasse. Dir bleibt also die Surfgeschwindigkeit erhalten, dafür bezahlst du aber gleich mehr Grundgebühr im Monat.

Gibt es Nachteile?

Der einzige Nachteil ist die lange Strecke der Datenpakete. Es handelt sich um geostationäre Satelliten für den Internetzugang, die sich auf der Umlaufbahn der Erde befinden. Die Datenpakete legen auf einer Strecke einen Weg von etwa 40.000 km zurück. Dadurch ergibt sich allgemein eine Paketlaufzeit von etwa 700 ms. Beim DSL oder LTE findet der Austausch in unter 100 ms statt. Das ist vor allem in der Internet-Telefonie zu merken, beispielsweise über Skype. Auch Gamer bekommen die Verzögerung in Form von kurzen Aussetzern zur spüren. Beim einfachen Surfen im Internet wirst du jedoch kaum einen Unterschied feststellen.

Das Internet über Satellit ist deshalb weniger eine Konkurrenz, sondern vielmehr eine Ergänzung zum DSL oder Kabel. Gerade Gebiete ohne Breitbandanschluss nutzen gern die hohe Geschwindigkeit über den Satellit und stören sich nicht an den langen Weg der Datenpakete.

Tipp
Solange kein DSL, Kabel oder LTE bei dir anliegt, ist das Internet über Satellit genau die richtige Alternative mit schnellen Übertragungsraten.

Unterwegs: Satelliten-Internet im Wohnmobil?

Camper mit dem Wohnmobil oder auch Dauercamper auf dem Platz wollen ungern auf den Internet-Komfort von Zuhause verzichten. Wer jedoch seinen Platz ständig wechselt und verschiedene Regionen bereits, braucht ein einfaches Internet mit hoher Verfügbarkeit. Die Satelliten-Tarife mit monatlicher Laufzeit sind besonders interessant. Sie sorgen für ein flächendeckendes Internet und können jederzeit gekündigt werden. Die Sat-Antenne am Wohnmobil kannst du natürlich gleich für den passenden Fernseh-Empfang verwenden. Die Montage erfordert nur die richtige Hardware und etwas Zeitaufwand. Für das einfache und variable Ausrichten empfiehlt sich ein Terrassenständer.

Einen Erfahrungsbericht zum Internet im Wohnmobil bekommst du im folgenden Video. Hier wird dir auch gezeigt, wie du den Empfänger richtig montierst und ausrichtest.

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Erfahrungen der Kunden – überwiegend positiv

Das Internet über Satellit ist laut Erfahrungen der Kunden nicht nur für fernab gelegene Siedlungen geeignet. Es sind auch manchmal Regionen, bei denen zu viele Haushalte an einem üblichen Kupferkabel hängen. Das Problem: die Bandbreite schrumpft enorm und vom schnellen Breitband ist kaum noch etwas zu merken. Kupferkabel können längst nicht das abdecken, was ein Glasfaserkabel leistet. Für viele Regionen ist der Ausbau einfach zu aufwendig und zu teuer. Doch scheint die Satellitenverbindung für die meisten Kunden eine Überlegung?

Im Hinblick auf die Verfügbarkeit gibt es großes Lob. Allerdings kann es zu Schwankungen im Betrieb kommen. Gerade die Stoßzeiten am Abend, wenn viele Menschen eine Film oder eine Serie streamen, ist die Verbindung nicht sehr gut. Die volle Bandbreite steht also nicht nur Verfügung, wenn sich viele Haushalte einwählen. Das ist bei DSL aber ähnlich. Für aufwendige Computerspiele oder schnelle Reaktionszeiten bei der Internet-Telefonie ist die Datenstrecke allerdings zu lange. Es vergehen fast 700 ms, bis die Anfrage geschickt wurde. Bei der DSL Verbindung sind es weniger als 100 ms.

Nur manche Kunden sind enttäuscht, dass die bereits bestehende Satelliten-Anlage für das Fernsehen nicht mehr funktioniert. Du brauchst also neue Hardware. Daneben gibt es viele positive Erfahrungen zu lesen. Sind alle Komponenten vorhanden, ist die Installation recht einfach. Du kannst dir aber auch einen Servicetechniker kommen lassen. Einen Praxistest des Starlink Satelliten-Internet siehst du im folgenden Video:

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Ein Blick in die Zukunft – LEO Satelliten

Eine neue Generation von leistungsfähigen Satelliten steht bereits in den Startlöchern. Die sogenannten LEO-Satelliten (Low Earth Orbit) sind die Nachfolger der geostationären Satelliten, besitzen aber eine nähere Umlaufbahn zur Erde in Höhe von 500 bis 2000 Kilometern. Sie werden leichter in den Orbit geschossen und brauchen eine niedrigere Sendeleistung. Der eigentliche Vorteil liegt aber in der Latenzzeit. Diese ist dem DSL sehr ähnlich mit 20 Millisekunden. Es gibt aber auch einen Nachteil, da die LEO-Satelliten eine enorme Geschwindigkeit aufweisen und schneller um die Erde kreisen, braucht es sehr viele in der Anzahl. Folgende Unternehmen sind hier im Rennen:

  • SpaceX von Elon Musk
  • OneWeb Satellites von Richard Branson

Mehr als zehntausende Satelliten sind geplant. Dutzende befinden sich bereits in der Umlaufbahn. Das Potenzial dieses neuen und modernen Netzwerks ist sehr groß. Aktuell sind die Bereitstellungskosten noch zu hoch.

FAQ – häufig gestellte Fragen

Frage Antwort
Wie schnell ist das Internet über Satellit?
  • Der Download liegt bei 20 bis 50 Megabit/s.
  • Der Upload ist mit 4 bis 6 Megabit/s angegeben.
Kann man Internet über Satellit empfangen?
  • Ja, der Internetempfang ist fast überall in Deutschland möglich.
  • Du brauchst nur eine freie Sicht in Richtig Süden, damit der Satellit die Verbindung zum Empfänger herstellen kann.
Welcher Satellit?
  • Es gibt zwei Satelliten-Betreiber in Deutschland: Eutelsat und Astra.
  • Prüfe bei den Resellern genauer nach, welche Verbindung vorliegt. Beide sind für den Empfang von Internet geeignet.
Wie zuverlässig ist Internet über Satellit?
  • Die Satelliten ermöglichen eine schnelle und stabile Verbindung.
  • Die Verfügbarkeit ist flächendeckend in ganz Europa, selbst in abgeschiedenen Regionen.
  • Der Empfang ist nicht mehr wetterbedingt und durchgängig.
Was ist die Fair Use Policy?
  • Unter Fair Use Policy versteht sich eine Richtlinien zur gerechten Nutzung der Bandbreite.
  • In Zeiten mit hoher Auslastung wird die Bandbreite eingeschränkt, damit jeder gleich schnell surft.
  • Über Nacht gibt es meist keine Beschränkung mehr.
  • Zudem wird die Verbindungsgeschwindigkeit bei Nutzern reduziert, die im Monat schon zu viele Daten geladen haben.

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